Sicherheitspolitische Informationen aus erster Hand – Der Jugendoffizier der Bundeswehr an der MRS

Beinahe jeden Tag berichten die Medien über immer neue Krisen auf der Welt. Manche sind dabei sehr präsent, wie z. B. der Krieg in der Ukraine oder auch die Eskalation im Nahen Osten. Andere Konflikte verblassen hingegen bereits wieder langsam in unserem Bewusstsein, wie der Bürgerkrieg in Syrien oder sind einfach nicht so prominent, etwa die Spannungen zwischen China und Taiwan.

Trotz oft großer räumlicher Distanz zu den Krisengebieten, sind wir in Deutschland doch stets in irgendeiner Form betroffen. Wir kennen aber über die Berichterstattung hinaus nur wenig Hintergründe. Der Jugendoffizier der Bundeswehr, Hauptmann Dirk Klages, konnte den Schülerinnen der 10. Klassen einen Einblick in sicherheitspolitische Überlegungen geben und anhand ausgewählter Konflikte zahlreiche Probleme aufzeigen.

Klages zählt z. B. Cyberangriffe auf das Stromnetz mit flächendeckenden Stromausfällen zu den neuen großen Bedrohungen. Die Digitalisierung sieht er dabei als Fluch und als Segen gleichermaßen: Alles, was uns das Leben erleichtert, bietet auch Einfallstore für Angreifer. Darüber hinaus bergen auch der Klimawandel mit seinen vielfältigen Auswirkungen, die Migrationsbewegungen sowie das weitere Anwachsen der Weltbevölkerung Konfliktpotentiale. Allein auf dem Kontinent Afrika gehe man von einer Zunahme um 1 Mrd. Menschen bis 2050 auf dann weltweit über 9 Mrd. aus. Versuche, einen Konflikt gewaltsam zu lösen, sieht Klages jedoch skeptisch: „In jedem Krieg gibt es nur Verlierer“, so der Jugendoffizier. Besonderes Interesse zeigten die Schülerinnen beim Blick auf den Krieg in der Ukraine. Hauptmann Klages skizzierte an diesem Beispiel die letztliche Ohnmacht des UN-Sicherheitsrates auf, der eigentlich für die Einhaltung des Weltfriedens sorgen sollte, jedoch oft von den Veto-Mächten blockiert wird.

 

Andreas Denk